Kommentar

Die Correctness hat gesiegt, die Sache hat verloren

| 03. Juli 2019

Krasse Fehlentscheidungen bleiben auch dann Fehlentscheidungen, wenn sie „politisch korrekt“ sind. Europa hat gestern einen schwarzen Tag erlebt.

Ich muss mich leider wiederholen: „Wenn allen Bedingungen der political correctnes Genüge getan ist, bleibt für den Sachverstand als Bedingung für die Besetzung eines hohen Postens kein Platz mehr.“ Genau so ist es gekommen. „Geballte Frauenpower“ (Handelsblatt) an der Spitze Europas wurde erkauft mit völliger Abwesenheit von Sachverstand. Das gilt eindeutig für Ursula von der Leyen an der Spitze der EU-Kommission, das gilt aber auch für Christine Lagarde an der Spitze der EZB.

Wenn es einen Spitzenjob in dieser Welt gibt, der Sachverstand verlangt, dann ist es der des EZB-Präsidenten. Wie man für die zweitwichtigste Notenbank der Welt in einem immer noch extrem fragilen Eurosystem eine Person berufen kann, die nie Geldpolitik gemacht hat, die sich nie sachverständig zur Geld- und Währungspolitik geäußert hat, das begreife, wer will. Sie wird allgemein gelobt als guter Verhandler, als diplomatischer Vermittler, doch die gibt es wie Sand am Meer. Was es nicht häufig gibt, sind Menschen mit der Erfahrung und dem Wissen, um eine solche Aufgabe sachgerecht bewältigen zu können.

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