Konjunktur

Die deutsche Konjunktur zum Jahresende 2016 – 1

| 07. Februar 2017
istock.com/G0d4ather

Verwirrende Signale senden die wichtigsten Indikatoren für die deutsche Konjunktur im Dezember 2016. Die Auftragseingänge in der Industrie steigen deutlich, aber die Produktion in der Industrie und beim Bau sackt heftig ab. Was ist da los?

Auf manche Medien ist einfach Verlass. Als am Montagmorgen die Zahlen zum Auftragseingang in der deutschen Industrie für Dezember herauskamen, die deutlich nach oben zeigten, dauerte es nur Minuten bis die FAZ auf der ersten Seite ihrer Online-Ausgabe triumphierend vermeldete, wie toll die deutsche Wirtschaft dasteht (hier). Als am Dienstag zur gleichen Zeit die Produktionszahlen für Dezember veröffentlicht wurden, die einen tiefen Einbruch anzeigen, waren die Redakteure von Deutschlands „klügster Zeitung“ offenbar so ratlos, dass sie zumindest bis Mittag gar nichts meldeten. Eine Meldung ist eben noch lange keine Meldung, sie muss schon in unser Weltbild passen.

Ähnlich beeindruckend ist, dass das Statistische Bundesamt schon im Januar (vorläufig) „stolze“ 1,9 Prozent Wachstum des deutschen BIP für 2016 vermeldete, obwohl es die „schreckliche“ Produktionszahl für Dezember noch gar nicht kannte. Warum kann man als statistisches Amt nicht mit der Veröffentlichung von Zahlen für die Vergangenheit (Prognose ist nun mal nicht die Aufgabe eines solchen Amtes) so lange warten, bis alle Zahlen wirklich vorliegen. Wird man die BIP-Zahl jetzt bis zur (vorläufig endgültigen) Berechnung im Februar deutlich korrigieren? Oder wird man wieder ein paar Stellen bei der Berechnung des BIP finden, wo man ohne wirkliche empirische Basis ein paar Zehntel nach oben drückt, so dass man sich nicht blamiert?

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