Kommentar

„Die einzige Deutsche“

| 14. Juli 2019
istock.com/vchal

Ist Ursula von der Leyens Deutschsein oder Frausein eine Garantie dafür, dass sie nicht enormen Schaden für Europa anrichten wird? Man braucht in Brüssel dieser Tage alles, aber bestimmt keine Sprechpuppe.

Die Wahl Ursula von der Leyens zur Kommissionschefin in Brüssel, die für morgen im Europäischen Parlament angesetzt ist, erweist sich als schwierig. Die Frau überzeugte auf ihrer Brüssel-Tour mit ihren platten Parolen einfach niemanden. Wie sollte sie auch? Sie hat nichts, absolut nichts vorzuweisen, was sie für den Job qualifiziert, für den sie von den Regierungschefs (eher zufällig) ausgewählt wurde. Deswegen muss man immer noch hoffen, dass sie im Parlament durchfällt, auch wenn dann Europa ein neuer langer Kuhhandelsprozess bevorsteht.

Die Diskussion der Angelegenheit ist aber deswegen interessant, weil sie in großer Klarheit zeigt, was die meisten Beobachter von einem Politiker erwarten, nämlich quasi nichts. Am besten zeigt sich das an dem immer wieder zu hörenden Argument, man solle doch über allen Zweifeln und über aller Kritik, die an der Kandidatin vorgebracht werden, nicht vergessen, dass es jetzt zum ersten Mal seit 60 Jahren die Chance gäbe, diesen Job mit einer Person aus Deutschland zu besetzen und dazu noch zum allerersten Mal mit einer Frau.

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