Konjunktur

Die europäische und deutsche Konjunktur im Frühjahr 2017 – 3

| 23. Mai 2017
istock.com/G0d4ather

Nicht nur die Industrie, sondern auch die übrigen Indikatoren signalisieren keinen Aufschwung in Europa. Das einzige, was sich normal entwickelt, sind die Umsätze des Einzelhandels. Doch die sind angesichts des Drucks auf die Arbeitseinkommen nicht gesichert. Das Versagen der Wirtschaftspolitik ist eklatant, wird aber kaum problematisiert.

Es ist nicht nur irreführend, was über die deutsche Wirtschaft fast regelmäßig in den deutschen Zeitungen steht. Nein, es ist wahnwitzig und die WELT (hier) hat dafür gerade ein herausragendes Beispiel geliefert. Man fragt sich, ob ein Redakteur, der solch einen Bericht zusammenphantasiert, jemals in seinem Leben eigenhändig eine relevante Statistik aufgemacht und angeschaut hat. Wenn nur die Richtung stimmt à la „Deutschland ist das überlegene Land überhaupt“, braucht man nur ein paar Bankvolkswirte, die alles bestätigen und dann darf man jeden Stuss schreiben und übertreiben wie es einem gerade in den Sinn kommt.

Die harten Zahlen sprechen weiterhin eine andere Sprache. Nimmt man den rein statistisch bedingten Sprung in Deutschland (wir hatten darüber im ersten Teil und im vergangenen Monat berichtet) vom Februar aus der Betrachtung, ist selbst die Bauproduktion in Deutschland und Europa schwach (Abbildung 1). Frankreich kommt nicht aus der Baurezession heraus und die ganze EWU stagniert seit vier Jahren auf extrem niedrigem Niveau.

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