Finanzsystem

Die Großbankpläne und die Realität

| 22. März 2019
istock.com/agafapaperiapunta

Deutschland, so die gehegte Hoffnung mancher Politiker, müsse wieder ein Bankhaus in der Topliga bekommen. Ist die geplante Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank Großmannssucht oder ein Gebot der Stunde?

Die Deutsche Bank galt mal als eine der größten und wichtigsten Banken der Welt. Damit ist es schon länger vorbei. Der Kursverlust der Aktien seit 2000 beträgt 88 Prozent. Die Bank hatte 2018 eine Bilanzsumme von 1348 Milliarden Euro und einen kleinen Gewinn nach Steuern von 341 Millionen Euro. Der Börsenwert liegt nur noch bei 16,2 Milliarden Euro. Das war anlässlich der nun offiziell startenden Fusionsgespräche gerade in der FAZ zu lesen (am 18.3.2019). Dort war auch zu lesen, dass die Bundesregierung – namentlich Finanzminister Olaf Scholz und sein Staatssekretär Jörg Kukies – für den journalistischen Beobachter so wirken, dass sie auf eine Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank drängen. Der Minister scheint sich zwar schon wieder fleißig zu distanzieren. Aber die Fusion ist noch längst nicht vom Tisch. Vielmehr wird nun erstmal geprüft. Und die Lawine wurde ins Rollen gebracht.

Deutschland, so die gehegte Hoffnung mancher Politiker, müsse wieder ein Bankhaus in der Topliga bekommen. Wenn die vor sich hin darbende und krisengeschüttelte Deutsche Bank dies nicht allein hinbekomme, müsse eben eine „Deutsche Commerz“ her, die mit einer Bilanzsumme von mehr als 1,8 Billionen Euro zumindest in Europa wieder Anschluss an die BNP Paribas und die Crédit Agricole findet.

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