Die kalten Füße der Zentralbanker
Den Krisenmodus aufrecht erhalten oder die Normalisierung der Geldpolitik betreiben? Das klingt wie eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera oder zwischen Scylla und Charybdis.
Im ersten Beitrag zum diesjährigen Jackson Hole Zentralbanker Symposium habe ich die dort explizit diskutierten Themen behandelt. Die Zentralbanker sorgen sich demnach um die Dynamik der Weltwirtschaft. Die reduzierte Dynamik seit der Krise und die verbleibenden Instabilitäten und Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft bilden den Hintergrund – und Hinderungsgrund – für die von ihnen angestrebte Normalisierung der Geldpolitik.
Ihre eigentliche Sorge gilt ohne Frage der Geldpolitik selbst. Die Zentralbanker scheinen kalte Füße zu haben. Einerseits gibt es Besorgnis darüber, dass man den herrschenden Krisenmodus der Geldpolitik nicht zu lange oder gar unbegrenzt aufrechterhalten sollte. Daraus könnten vielleicht wieder neue Instabilitäten erwachsen. Nicht wenige Beobachter meinen, das sei bereits geschehen. Andererseits gibt es aber auch Befürchtungen, dass die angestrebte Normalisierung der Geldpolitik selbst zum Auslöser neuer Finanzmarktunruhen oder gar einer neuen Wirtschaftskrise werden könnte.
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