Konjunktur

Die Konjunktur in der EU – Stagnation bei großen globalen Risiken - Teil 1

| 16. Juni 2016

Die europäische Konjunktur verharrt im sechsten Jahr im Stagnationsmodus. Angesichts weltweiter Rezessionstendenzen ist eine europäische Wirtschaftspolitik, die auf Nichtstun setzt, gemeingefährlich.

Die Zeichen der Konjunktur stehen weltweit auf Sturm. Nachdem die amerikanische Zentralbank gerade wegen akuter Schwäche der US-Wirtschaft darauf verzichtet hat, die lang angekündigte Leitzinserhöhung vorzunehmen, sollte auch der letzte begreifen, dass das Thema der Stunde eine globale Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung ist. Und in der Tat, selbst die größten Jubler (wie die FAZ) scheinen zu ahnen, dass die schöne heile Welt des „uns geht es ja gut“ sich nicht mehr verkaufen lässt. Dass man dann auf die Alterung als Grund für die globale Schwäche kommt, ist allerdings so lächerlich, dass wir schon wieder ein „Genial daneben“ machen müssten. Doch zur Wirtschaftspolitik in Teil 2 mehr.

Deutschland hält sich im Moment noch über Wasser, doch was heißt das schon, wenn der Wasserpegel dauernd steigt. Die Auftragseingänge in der Industrie (Abbildung 1) verharren insgesamt immer noch auf dem Niveau von 2013 und nicht über dem von 2011. Dabei sind die Aufträge aus dem Inland noch schwächer als die aus dem Ausland. In den Zeiten, als es noch ernsthafte konjunkturelle Analysen gab, hätte man einer Wirtschaftspolitik, die so etwas zustande bringt, ein verheerendes Zeugnis ausgestellt. Nicht so heute: Von Monat zu Monat vertröstet man sich damit, dass es nun bald aufwärts gehen müsse und schweigt, wenn das nicht der Fall ist.

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