Rente

Die Rente schmilzt – doch Sparen ist nicht die Lösung

| 18. Juni 2019
www.istock.com/Hollygrahik

Richtig ist: Bleiben die Zinsen tief, schmilzt die Rente. Falsch wäre es aber, deswegen noch mehr zu sparen, wie das die Versicherungslobby in der Schweiz fordert.

In ihrer neuen Pensionskassen-Studie hat uns die Swisscanto eine kleine Lektion in Versicherungsmathematik erteilt – und die Medien haben sie – unter dem üblichen Zeitdruck - ungefiltert weiter verbreitet. Die Lektion geht so: Wenn die Zinsen so tief bleiben wie bisher und wenn wir weiter älter werden, dann muss der „aktuarisch korrekte Umwandlungssatz“ (mit dem das Sparkapital in eine Rente umgewandelt wird) von 6,73 Prozent wie vor zehn Jahren auf 4,9 Prozent sinken.  Damit dadurch aber keine „dramatische Rentenlücke“ entstehe, müsse demnach das Sparkapital durch Beitragserhöhung, länger Einzahlungsdauer etc. deutlich erhöht werden und zwar um  insgesamt 37%. Rechne: Bei einem um 37% höheren Kapital bleibt die Rente mit einem Umwandlungssatz von 4,9% gleich hoch wie bei 6,73%. Reiner Dreisatz.

Wie die Studie weiter ausführt, haben die Pensionskassen bereits reagiert und den Umwandlungssatz im Schnitt schon mal auf 5,73% gesenkt und – vor allem durch Beitragserhöhungen - das angepeilte Sparkapital um durchschnittlich 17,6% aufgestockt. Was aber – siehe oben – bei weitem nicht reicht. Das „Vorsorgeforum“, das Kampforgan der Pensionskassenlobby, schließt deshalb messerscharf:

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