Finanzsystem

Die Schweiz wäscht jetzt noch weißer

| 20. Juni 2017
istock.com/ake1150sb

Nach dem Bankgeheimnis bietet die Schweiz dem globalen Kapital einen neuen Service an: sie hat bisher 1.717 Milliarden Franken Dividenden von der Einkommensteuer befreit. Ganz legal ... bisher.

„Die Schweiz wäscht weißer“, so heißt die Anklageschrift des Soziologen Jean Ziegler gegen das Schweizer Bankgeheimnis. Inzwischen ist das Bankgeheimnis faktisch tot, doch die Finanzdrehscheibe Schweiz hat klammheimlich ein neues Steuersparprodukt auf den globalen Markt geworfen, das das alte Modell schon in der Anlaufphase übertroffen hat.

Man vergleiche: Ende 2009, kurz bevor der entscheidende Angriff auf das Bankgeheimnis lanciert wurde, schätzte Wikipedia die Summe, der in der Schweiz gebunkerten, nicht versteuerten EU-Schwarzgelder auf 880 Milliarden Franken. Inzwischen dürfte der allergrößte Teil dieser Gelder wieder weißgewaschen worden sein, teils freiwillig, teilweise auch weil deutsche Steuerbehörden in den Besitz von vertraulichen Unterlagen aus Schweizer Banken gekommen sind.

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