Theorie

Die Schweizer Mindestlohn-Debatte enttarnt die deutsche

| 10. April 2014

Wenn man die gegenwärtige Diskussion zu einer Mindestlohn-Initiative in der Schweiz verfolgt – einer Initiative, die in Kürze zu einem Volksentscheid kommt – und daneben hält, worüber gleichzeitig in Deutschland beim Mindestlohn debattiert wird, kommt man nicht mehr aus dem Staunen heraus. Handelt es sich hier tatsächlich um zwei benachbarte Länder, die wirtschaftlich eng miteinander verflochten sind, die beide eine starke Exportorientierung haben und zwischen denen kein beachtliches Wohlstandsgefälle herrscht wie etwa an Deutschlands östlichen Grenzen?

Die Schweiz diskutiert die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, der die schon existierenden und ziemlich umfassenden Regelungen zum Mindestlohn ersetzen soll, die bisher von den Gewerkschaften ausgehandelt wurden. Werner Vontobel hatte bereits letzten Sommer einen Beitrag zu diesem Thema auf flassbeck-economics veröffentlicht, in dem er die wirtschaftlichen Vorteile des im Vergleich zu Deutschland wesentlich höheren Schweizer Mindestlohns erklärte und vorrechnete. Die Argumente, die in der Schweiz gegen einen gesetzlichen Mindestlohn vorgebracht werden, sind von der Stoßrichtung her mehr oder weniger die gleichen wie in Deutschland, die wir bereits in zahlreichen Beiträgen widerlegt haben. Heute geht es uns um die Erkenntnisse, die man aus dem Vergleich der Debatten in beiden Ländern ziehen kann.

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