Kommentar

Die Sprache der Müden, Armen und der geknechteten Massen

| 19. April 2018
Bild: istock.com/wellphoto

Die Linke muss sich wohl einer bitteren Erkenntnis stellen: Die Menschen mögen Entertainment. Jetzt wird es Zeit, dass die Linken ihre Inhalte populärer feilbieten. Mit trockenen Analysen und spaßbefreiten Einwürfen kommt man nämlich nicht weit.

Nun kann man Dieter Dehms Einschätzung des hiesigen Außenministers Heiko Maas (»NATO-Strichjunge«) ja sicherlich durchaus als grenzwertig beleidigend einordnen. Oder man sieht darin einfach nur die Frucht einer »bildhaften Sprache«, eine nicht ganz schlechte Metapher für eine Haltung, die sich anbiedert und prostituiert.

Genau so haben es viele Linke aber nicht sehen wollen. In den Netzwerken tobte der Interpretationskampf zu dieser Aussage, die mindestens homophob sei. Man konnte gestelzte Analysen lesen; profunde Rabulistik war da am Werk, um die ganze Tiefe des sprachlichen Vorfalls zu einem Angriff auf linke Seriosität zu stilisieren. Vom Außenminister sprach da schon längst keiner mehr. Selbst der Parteivorstand der Linkspartei war mit der Causa Dehm beschäftigt und somit von den wichtigen Vorgängen abgelenkt.

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