Die Unternehmer und die schwarze Null – wie die Ideologie den Verstand vernebelt (Teil 2)
Heute die Fortsetzung meines Aufsatzes. Teil 1 ist am 18.11.2014 erschienen.
- Ein alternativer Ansatz zur Wirkung öffentlicher Defizite
Eine Wirtschaftspolitik, die auf falschen Denkmodellen aufsetzt (wie im ersten Teil erklärt), wird Schaden anrichten und keinen Nutzen bringen. Leidtragende einer schädlichen Wirtschaftspolitik sind aber (selbst wenn diese Politik kurzfristig die Unternehmensgewinne steigert) am Ende auch die Unternehmen. Würden die Unternehmen genau analysieren, welche Wirtschaftspolitik ihren Interessen, speziell ihrem immer noch wichtigsten Ziel der (langfristigen) Gewinnmaximierung, am besten entspricht, dann würden sie die Politik der Bundesregierung nicht mehr so laut loben. Es kommt aber die Schwierigkeit hinzu, dass diese Frage nach der „richtigen“ Politik aus Sicht des einzelnen Unternehmens scheinbar leicht zu beantworten ist: Am besten wäre es, wenn es ihm die Politik ermöglichte, die Löhne seiner Arbeitnehmer möglichst stark zu senken, da es dann seine Produkte zu niedrigeren Kosten anbieten könnte. Was aus einer einzelwirtschaftlichen Logik heraus vorteilhaft erscheint, erweist sich bei gesamtwirtschaftlicher Betrachtung jedoch als höchst problematisch: Eine generelle Lohnsenkung nämlich führt zu einem Ausfall an gesamtwirtschaftlicher Nachfrage, der letztlich allen Unternehmen schadet. Dies kann also keine Lösung sein. („Der Postillon“ hat den Irrsinn der unablässigen Forderungen nach noch mehr Lohnsenkungen im August 2014 wunderbar karikiert.)
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP