Arbeit

Die US-Wirtschaft und ihre unerkannte Achillesferse

| 22. November 2013

Am 11. Februar dieses Jahres, in einem der ersten Artikel, die auf flassbeck-economics erschienen sind, habe ich versucht zu erklären, warum in den drei großen industrialisierten Regionen der Welt, den USA, Europa und Japan, die klassischen Instrumente der Wirtschaftspolitik nicht mehr greifen. Und ich habe auch versucht verständlich zu machen, dass selbst im Übrigen als progressiv geltende Ökonomen in dieser Frage nicht weiterkommen, weil auch sie an der Fiktion vom Arbeitsmarkt als normal funktionierendem Markt festhalten.

In diesen Tagen zeigt sich wieder, dass die amerikanischen Kollegen, die sich ernsthaft und mit Sorge der Frage einer durchgreifenden Belebung der amerikanischen Wirtschaft widmen, keinen Schritt vorangekommen sind. Ein Vortrag meines ehemaligen Kollegen Larry Summers bei der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds und die Wellen, die er schlägt, belegen das in großer Klarheit. Paul Krugman hat sich damit befasst, und in Deutschland hat Wolfgang Münchau in die gleiche Kerbe geschlagen. Alle befürchten, dass die traditionelle Geldpolitik nicht kraftvoll genug ist, um die Wirtschaft zu beleben, und sie fassen radikale Maßnahmen ins Auge, wie etwa negative Zinsen, um der vermeintlichen Liquiditätsfalle (englisch: liquidity trap) zu entkommen. Doch die Diagnose ist immer noch falsch. Die Nachfrage lässt sich nicht beleben, weil die Einkommenserwartungen der Mehrheit der Bürger schlecht sind, und nicht etwa, weil sie viel liquide Mittel in der Kasse halten wollen.

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