Weltwirtschaft

Die verdrängten Folgen des Peak Oil

| 09. Oktober 2017
Bild: istock.com/shansekala

Durch den absehbaren Rückgang der Erdölfördermenge droht der Zusammenbruch des globalen Wirtschaftssystems. Wir haben die Wahl: Transformation by design or by disaster.

Kaum jemandem ist das ganze Ausmaß der Abhängigkeit vom Erdöl bewusst. Erdöl ist nicht nur der Ausgangsstoff für die Produktion von Treib- und Schmierstoffen, die für beinahe jeden industriellen Produktionsprozess benötigt werden, sondern auch für alle Kunststoffe. Erdöl ist dementsprechend in den meisten Bereichen des privaten Konsums zu finden: in Textilien, in Pharmazeutika, in Verpackungen, in Spielzeugen, in Farben und Lacken, in Fußböden, in Matratzen, in Seifen, in Klebstoffen – die Liste ließe sich ewig fortführen. Alle diese Güter müssten nach dem Ende des Ölzeitalters auf der Grundlage nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden.

Die Peak-Oil-Theorie

Die sogenannte Peak-Oil-Theorie des britischen Geologen Marion King Hubbert aus dem Jahr 1956 beschäftigt sich mit genau diesem Szenario. Als Peak-Oil wird der Zeitpunkt bezeichnet, ab dem die globale Ölförderung ihr Maximum erreicht und danach abnimmt. Bedingt durch die zunehmende Erschließung von unkonventionellem Öl (Ölschiefer, Schiefersand, Tiefseebohrungen) lässt sich der Peak-Oil-Zeitpunkt für die weltweite Ölproduktion nicht exakt vorhersagen. Allerdings gehen, wie die unten stehende Abbildung zeigt, die weltweiten Funde neuer Ölquellen seit den Siebzigerjahren deutlich zurück. Und es gilt als wissenschaftlich gesichert, dass die jährliche Erdöl-Fördermenge in den nächsten Jahrzehnten nach und nach abnehmen wird.

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