Archiv

Die Weltwirtschaft bekommt einen neuen obersten Zentralbanker

| 06. September 2013

Bei der amerikanischen Zentralbank steht nächstes Jahr ein Führungswechsel an. Ben Bernanke, der im Februar 2006 die Nachfolge von Alan Greenspan als Chairman der Federal Reserve (Fed) antrat, strebt anscheinend keine weitere Verlängerung seiner im Januar 2014 auslaufenden zweiten Amtszeit an. Bernanke führte die Fed durch die schweren Herausforderungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/9. 2010 hatte US Präsident Barack Obama den zuerst von George W. Bush berufenen Republikaner Bernanke, wohl mit dessen Leistung zufrieden, aber auch um Kontinuität zu wahren in einem weiterhin fragilen wirtschaftlichen Umfeld, als Chairman bestätigt. Jetzt muss sich Präsident Obama für einen neuen Anführer der Fed entscheiden. Seine Wahl ist sowohl für Amerika als auch für die Weltwirtschaft, insbesondere für internationale Kapitalströme, Wechselkurse und die Stabilität des globalen Finanzsystems, von großer Tragweite.

Die Fed hat ein sogenanntes „dual mandate“: Sie soll maximale Beschäftigung sowie Preisstabilität sichern. Eigentlich hat sie sogar ein „triple mandate“, denn auch niedrige langfristige Zinsen sind als Ziel im Gesetz erwähnt. Anders als etwa die Europäische Zentralbank oder früher die Deutsche Bundesbank kann sich die Fed also nicht hinter einem primären Preisstabilitätsziel verstecken, wenn die Arbeitslosigkeit rasant ansteigt. Bei niedriger Inflation ist die Fed vielmehr gezwungen, kräftig auf die Tube zu drücken, sollte die amerikanische Wirtschaft nur stotternd wachsen oder gar schrumpfen und somit zu wenig Jobchancen eröffnen.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!