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Die Wirtschaft Saudi-Arabiens: Ein „Chinesischer Weg“ zum arabischen Kapitalismus? Teil II

| 03. April 2014

(Erster Teil (engl.) und deutsche Übersetzung des ersten Teils)

Auch wenn die Makro-Indikatoren für Saudi-Arabien auf den ersten Blick vielversprechend erscheinen, so verdecken sie doch ein Problem, das sich hier ebenso wie anderswo in der Region stellt: Wie die Arbeitskraft einer wachsenden Anzahl junger Menschen produktiv eingesetzt und die Arbeitslosigkeit beseitigt werden kann. In Saudi-Arabien liegt die Arbeitslosenquote bei über 10 % (nach Angaben der ILO), aber die offiziellen, von Wunschdenken bestimmten makroökonomischen Projektionen liegen bei nur 5% und tragen so zu dem geschönten Gesamtbild bei. Dieses wichtige Problem wird noch komplizierter, weil die Wirtschaft der arabischen Golfstaaten  und besonders Saudi-Arabiens auf einem Phänomen basiert, das Adam Hanieh „die räumliche Struktur der Klasse“ nennt. Der Ausdruck bezeichnet einen Prozess der Entwicklung von sozialen Beziehungen, die sich über unterschiedliche Räume in der Region  erstreckt (in: Lineages of Revolt, Haymarket Books, Chicago 2013, S.126.) Dazu gehört eine im Detail regulierte Zuwanderung und Ausbeutung von asiatischen (oder arabischen) Arbeitern, die oft unter miserablen Bedingungen arbeiten und  leben. Sie übernehmen einen Großteil der Arbeit, die man zur Kapitalakkumulation am arabischen Golf braucht.

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