Die Zukunft des Verkehrs: Smart elektro-digital oder klug?
Der elektrische Antrieb und ganz viel smarte, digitale Technik sollen die Probleme des Verkehrs zum Verschwinden bringen. Doch die Vorstellung, sonst könne alles so bleiben, ist ein fataler Trugschluss.
Die Reduktion der CO₂-Emissionen sei, wenn man Politikern, Industrievertretern und den Medien glauben darf, angeblich eine der dringendsten Aufgaben im Lande. Bemühungen dazu fanden bisher überwiegend im Stromsektor statt. Dass die längst nicht so erfolgreich sind wie oft behauptet, war in den letzten Monaten Gegenstand ausgiebiger Debatten im Makroskop.[1]
Dass es außerhalb des Stromsektors einen Endenergieverbrauch gibt, dessen Volumen ungefähr dreimal so groß ist, wurde bei dem, was bisher ›Energiewende‹ hieß, weitgehend ignoriert. Während der Wärmesektor weiterhin höchstens ansatzweise bearbeitet bleibt, will man jetzt den Verkehr angehen; wobei die Vorgehensweise durch ihre Schlichtheit überrascht: Da man für den Stromsektor bereits genug erwiesenermaßen nicht funktionierende Konzepte hat, möchte man diese jetzt auch noch auf den Verkehr anwenden, um dort endlich die Wende zu schaffen – wobei man es meist vorzieht das Wort Verkehr durch Mobilität zu ersetzen.[2] Letzteres Wort soll vor allem eine Entlastung von den mit Verkehr assoziierten Problemen und damit eine scheinbar neue Qualität der Herangehensweise anzeigen. Anstatt konkrete Probleme zu lösen, weicht man auf abstrakte Potentiale aus.
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