Eierkopf ohne Kopf
Wenn sich einer selbst einen Eierkopf nennt, ist Vorsicht geboten. Allzu oft verbirgt sich dahinter bloß eine hohle Nuss.
Niall Ferguson, der wortgewandte schottische Historiker, der allein schon deswegen in Europa die Leute vor Ehrfurcht erstarren lässt, weil er für ein paar Jahre in Harvard lehrte, hat ein klares und einfaches Weltbild: Alles Neoliberale ist gut, alles andere ist höchst verdächtig. Folglich hält er sich auch für kompetent, klare ökonomische Urteile zu fällen. Denn was könnte einen Historiker hindern, ökonomischen Sachverstand an den Tag zu legen, wenn doch offensichtlich ist, dass man nur nachplappern muss, was der Mainstream plappert, um von den meisten Medien in den Himmel gehoben zu werden?
In der NZZ räumt man ihm nun breiten Raum ein, um zu erklären, wie gefährlich die „Populisten“ überall auf der Welt sind, weil sie eine der wichtigsten und glaubwürdigsten Institutionen, die unsere westlichen Demokratien aufzuweisen haben, die unabhängigen Notenbanken, in die Schranken weisen. Allen voran Trump, für Ferguson „ der verrückt-schlaue Fuchs“, haben die Populisten nichts anders im Sinn, als die „Meister der Finanzen“ – das waren einmal die Notenbanker – dazu zu zwingen, sich mit dem profanen Alltag der Wirtschaft auseinanderzusetzen und, man höre und staune, Rezessionen zu bekämpfen. Ferguson beklagt:
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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