Ein norddeutscher Mann mit S
Die SPD hat entschieden und ihre heiligste Tradition gewahrt. Ein norddeutscher Mann mit S ist Kanzlerkandidat geworden. Da kann einfach nichts mehr schief gehen, auch wenn das ein oder andere Mitglied der SPD nicht begreifen will, was politscher Erfolg wirklich ist.
Wer eine Weile geglaubt hatte, die gute alte SPD würde sich ändern, weil ihre Mitglieder (die gibt es wirklich noch!) über den Parteivorsitz abstimmen durften, ist jetzt enttäuscht. Scholz ist Kanzlerkandidat! Manche treten deswegen sogar mit Pauken und Trompeten aus der Partei aus. Wie konnte man sich so in der eigenen Partei täuschen? Jedes Parteimitglied müsste seit Helmut Schmidt doch ganz genau wissen, dass in der Sozialdemokratie nur Männer mit S eine Chance haben, deutscher Kanzler zu werden.
Scharping, Schröder, Steinmeier, Steinbrück, Schulz, Scholz. Die Reihe der Kandidaten, die seit 1994 von der grand old party aufgeboten wurden, belegt eindrucksvoll, dass nur das S eine Chance hat. Vogel, Rau, Lafontaine, das waren die Irrläufer, von denen man sich Mitte der neunziger Jahre endlich befreit hatte. Dann ist man konsequent wieder auf die Schmidt-Linie eingeschwenkt und hat prompt Erfolg gehabt.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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