Genial daneben

Eine DIW-Studie zur Ungleichheit

| 30. November 2016

Quantifizieren kann man vieles. Das sollte einen aber nicht davon abhalten, vorher nachzudenken. Eine neue Studie des DIW zur Ungleichheit zeigt, dass das mit dem Nachdenken umso schwieriger wird, je stärker man sich auf komplizierte und im Zweifel undurchschaubare Modelle verlässt. Zeit, die eigene Methodik zu überprüfen.

Finanziert von der Friedrich-Ebert-Stiftung hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin eine Studie zu den Wachstumswirkungen zunehmender Ungleichheit gemacht. Das könnte interessant sein. Doch die Methodik und die dahinterstehende Theorie sind mehr als problematisch. Das DIW benutzt dazu ein sogenanntes makroökonomisches Strukturmodell, das dazu dienen soll, die verschiedenen Wirkungen zunehmender Ungleichheit zu erfassen und zu quantifizieren (hier ist die Studie zu finden).

Ungleichheit und Ersparnis

Ich will auf die Ergebnisse jedoch nicht im Detail eingehen. Der Grund: Es lohnt nicht. Manchmal reicht es, sich bestimmte Aspekte eines solchen Modells anzuschauen, um zu sehen, dass die Auseinandersetzung damit vertane Liebesmüh wäre. Das gilt hier in erster Linie für die verwendete Theorie von Sparen und Investieren. Das DIW unterstellt nämlich, dass die Ersparnisse mit Hilfe sinkender Zinsen langfristig in Investitionen überführt werden. Dazu heißt es in der Studie:

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