EU

Europa weiter in der selbstverschuldeten Austeritäts-Rezession – und kein Ende in Sicht

| 13. September 2013

Die Daten, die gestern über Europa herauskamen, zeigen das ganze Elend der europäischen Politik. Die europäische Industrieproduktion ist erneut deutlich gesunken, insbesondere die Produktion von Investitionsgütern ist eingebrochen. Das Niveau der Produktion liegt heute nur so hoch wie vor zehn Jahren. Das ist dramatisch, belegt es doch kurz vor der Wahl in Deutschland, wie die von Deutschland inspirierte Austeritätspolitik den Kontinent ins Elend geführt hat. Im Jahre 2010 wurden die ersten „Anpassungsprogramme“ in Gang gesetzt und die Restriktions- bzw. Sparpolitik zum obersten Prinzip für alle Länder erhoben. Seit Mitte 2011, das sind mittlerweile also mehr als zwei Jahre, ist der kleine Aufschwung nach dem tiefen Absturz von 2008 und 2009 zu Ende und es geht in Europa nur noch bergab. Alle Hoffnung, die man aus der kleinen positiven Zacke seit Beginn dieses Jahres gezogen hat, muss man jetzt wieder aufgeben und sich dem ungeschminkten Bild einer wirtschaftlichen Katastrophe zuwenden.

Industrieproduktion EWUDas ist also erfolgreiche Politik à la Merkel und Schäuble. Zwei Jahre abwärts ohne Hoffnung auf eine Besserung. Das ist sicher Weltrekord. Noch nie in den letzten sechzig Jahren ist eine Krise auf dieser Welt schlechter gemanagt worden als die in Europa. Mit der falschen Diagnose und einer unvorstellbaren Ignoranz gegenüber ökonomischem Wissen und der Erfahrung in makroökonomischer Steuerung hat man sich ans Werk gemacht und nicht nur immensen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, sondern mehr europapolitisches Porzellan zerschlagen, als die nächsten Generationen wieder zusammenflicken können.

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