Finanzsystem

Finanzalchemie radikal eindämmen, aber nicht durch Vollgeld - 1

| 20. September 2016

Finanzspekulationen haben destabilisierende Wirkungen auf die Realwirtschaft. Die Reformvorschläge der Vollgeldreformer aber laufen in die Irre. Dabei gibt es durchaus erfolgversprechende Maßnahmen zur ihrer Begrenzung.

In einem Punkt herrscht Einigkeit unter allen anti-neoliberalen Ökonomen, von Keynesianern bis zu Anhängern einer „Gemeinwohlökonomie“ oder eines „Vollgelds“: Die sich seit den 1970er Jahren verschlechternde Wirtschaftsentwicklung wurde in hohem Maß - wenn nicht hauptsächlich -  durch die Ent-Fesselung und den jahrzehntelangen Boom der Finanzmärkte verursacht. Finanzspekulation destabilisierte die wichtigsten Preise wie Wechselkurse, Rohstoffpreise, Aktienkurse und Zinssätze und trug so zum Entstehen von Ölpreisschocks, Schuldenkrisen, Aktiencrashs und Finanzkrisen bei, mitsamt ihren fatalen Folgen in Gestalt von Rezessionen, steigender Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung, Sozialabbau, Lohnkürzungen und Prekariat.

Weniger Einigkeit herrscht in der Frage, wie die Finanzalchemie zu unterbinden sei. Radikale „Systemreformer“ sehen die Hauptursache der Finanzexzesse im herrschenden Geldsystem und wollen dieses durch Einführung von Vollgeld grundlegend erneuern. Ihre Argumentation geht in Kurzform so:

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