EU

First-best-Utopie oder second-best-Realismus? Eine Antwort auf Willi Kolls Beitrag

| 27. September 2013

"First best" – so bezeichnet man die beste aller Lösungen. Danach kommt second best, third best usw. Willi Kolls Beitrag von gestern ist unbedingt zuzustimmen: Die first-best-Lösung der Eurokrise bestünde – der Konjunktiv steht hier vorsätzlich – darin, die "seit Beginn der Eurozone verfehlte nationale wie europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik" durch eine "bessere Politik" zu ersetzen. Willi Koll zählt mehrere Elemente einer solchen besseren Politik auf, die vor allem auf einen Wachstumsimpuls für die Krisenländer hinauslaufen. "Mehr Investitionen sind die Schlüsselgröße." schreibt Willi Koll, und auch damit liegt er vollkommen richtig.

Nur, wie kommt man da hin? Wie bringt man aus einer schweren Rezession heraus eine Steigerung der Kapazitätsauslastung zustande, die private Investoren zu mehr Sachinvestitionen bewegt? Auch darauf gibt der Autor eine Antwort, er nennt – und zwar völlig zu Recht an erster Stelle – die Löhne: "Von der Rentabilität wie von der Nachfrageseite her gesehen angemessene Löhne gehören dazu". Mit 'angemessen' ist die Einhaltung der goldenen Lohnregel gemeint, die dem zwiespältigen Charakter der Löhne als Kostenfaktor einerseits und als Nachfragefaktor andererseits Rechnung trägt.

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