Arbeit

Flugzeugführer- und Lokführerstreiks - Machtmissbrauch oder notwendige Arbeitsmarktflexibilität?

| 09. September 2014

Wann immer es in Deutschland einen begrenzten Streik gibt wie jetzt bei den Piloten der Lufthansa oder bei den Lokführern der Bahn, ist die Empörung in der Bevölkerung und in Teilen der Politik groß. Ja, diejenigen, die aufgrund ihrer Schlüsselpositionen die Arbeitgeber leicht erpressen können, sagt man, schneiden sich einen großen Teil vom Kuchen heraus, während die anderen wie gehabt in die Röhre schauen.

Willkommen in der schönen neuen Welt der Arbeitsmarktflexibilität. Wird nicht vom rechten Rand des politischen Spektrums bis hin zur SPD und den Grünen seit Jahrzehnten gefordert, die Lohnpolitik müsse flexibler werden? Lohnvereinbarungen sollten gefälligst auf der Ebene der Branchen oder gar der Unternehmen stattfinden. Ist es nicht noch heute das neoliberale Dogma, dass die Lohnverhandlungen nicht mehr vom „Lohnkartell“ aus Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden geführt werden, sondern vom „Markt“, also der denkbar kleinsten Einheit, wo sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer treffen? Gerade hat der Präsident der EZB genau dieses Mantra gebetsmühlenartig wiederholt, nur um die deutschen Dogmatiker zu beruhigen, die fürchten, er werde auch noch mit diesem Teil des alten Glaubens brechen.

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