Frankreich und die Notwendigkeit von Arbeitsmarktreformen - Der Bundesfinanzminister wird die Währungsunion nie verstehen und Frankreich sollte endlich angemessen antworten
Zu Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und seiner ökonomischen Weltanschauung haben wir schon viel gesagt und man hat eigentlich keine Lust, immer wieder dieselben Irrtümer an den Pranger zu stellen. Zu Austerität und den „strukturellen Reformen“, die Schäuble in einem Artikel der New York Times erneut beschwört, hat Paul Krugman alles Wichtige gesagt (hier zum Beispiel in deutscher Übersetzung).
Nun hat er auf seiner USA-Reise aber mindestens zwei Mal eindeutig nachgewiesen, dass er die grundlegende Logik einer Währungsunion und damit eben auch der Europäischen Währungsunion nicht versteht. Das ist noch einmal eine andere Qualität des Versagens: Der wichtigste Politiker in der Eurogruppe weiß wirklich nicht, worüber er redet, wenn er andere Länder kritisiert. Zu Griechenland sagte er laut euobserver, wieso das Land immer noch einen Mindestlohn aufweise, der höher ist als in einigen anderen Mitgliedstaaten und warum die öffentliche Administration größer sei als in jedem anderen Mitgliedstaat (Why, he asked, does the country still have a minimum wage that is higher than some members of the eurozone? And why is the ratio of those in public administration higher than in every euro state?). Dazu muss man nicht viel sagen, wir haben in einem langen Stück im Februar erst auf der Basis von alten Texten gezeigt, dass die Vorstellung, man müsse in einer Währungsunion ähnliche Lebensverhältnisse haben, falsch ist. Man muss die Inflationsrate und ihre wichtigsten Determinanten, die Lohnstückkosten angleichen, sonst nichts.
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