Konjunktur

Gemeinschaftsdiagnose der Institute - außer Spesen nichts gewesen

| 18. Oktober 2013

Gestern haben die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Gemeinschaftsdiagnose vorgelegt und das Ergebnis ist, wie schon beim letzten Mal, ernüchternd. Wir hatten hier im Frühjahr gesagt, das Wichtigste beim Lesen dieser Diagnose sei, die Zahlen für das Jahr 2014 von vorneherein zu streichen, weil die ohnehin nichts taugen, sondern nur von Hoffnung getragen sind.

Ich tendiere dazu, das Gleiche wieder zu sagen, obwohl 2014 offensichtlich ein wenig näher gerückt ist. Aber die Art und Weise, wie in dem Gutachten die jüngsten Zahlen schön geredet werden und wie man wieder alle Hoffnung auf eine Belebung der Investitionen setzt, ist noch genauso wenig glaubhaft wie im Frühjahr. Für dieses Jahr mussten sie die Investitionen noch ein wenig nach unten revidieren, so dass für das ganze Jahr wieder ein Rückgang zu verzeichnen ist, nach einem starken Rückgang 2012. Dass das bei Unternehmens- und Vermögenseinkommen stattfindet, die in diesem Jahr nach der Prognose wieder gestiegen sind und ohnehin ein extrem hohes Niveau haben, findet natürlich keine Erwähnung. Dafür wird in das nächste Jahr wieder ein Investitionsboom hineingeschrieben, für den es derzeit wirklich keine Anzeichen gibt. Auch dass im nächsten Jahr der anämische Konsum ein klein wenig stärker steigen soll, ist vor allem einem neuen Gewinnboom zuzuschreiben, denn bei den Arbeitnehmern verändert sich der Einkommenszuwachs praktisch nicht.

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