Gescheiterte Austeritätspolitik: Deutsche Konjunktur im Rückwärtsgang, Europa stürzt noch tiefer in die Rezession
Man sollte die Leute ja immer an ihren eigenen Worten messen. Im September 2013 schrieb der Bundesfinanzminister höchstpersönlich in der Financial Times: „The world should rejoice at the positive economic signals the eurozone is sending almost continuously these days. While the crisis continues to reverberate, the eurozone is clearly on the mend both structurally and cyclically.” (Die Welt sollte sich an den positiven ökonomischen Meldungen erfreuen, die in diesen Tagen nun fast fortlaufend aus der Eurozone kommen. Während die Krise noch immer nachhallt, ist die Eurozone strukturell und konjunkturell auf dem Weg der Besserung.)
Und am Ende des gleichen Artikels sagt er: “What is happening turns out to be pretty much what the proponents of Europe’s cool-headed crisis management predicted. The fiscal and structural repair work is paying off, laying the foundations for sustainable growth. … Despite what the critics of the European crisis management would have us believe, we live in the real world, not in a parallel universe where well-established economic principles no longer apply. … however bad the times, we should fight the human tendency to extrapolate the present forever into the future. Systems adapt, downturns bottom out, trends turn. In other words, what is broken can be repaired. Europe today is the proof.” (Was jetzt passiert, stellt sich als fast genau das heraus, was die Befürworter des europäischen Krisenmanagements mit kühlem Kopf vorhergesagt haben. Die fiskalische und strukturelle Reparaturarbeit zahlt sich aus und legt die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum. ... Im Gegensatz zu dem, was uns die Kritiker des europäischen Krisenmanagements glauben machen wollen, leben wir in der realen Welt und nicht in einem Paralleluniversum, wo fest-etablierte ökonomische Prinzipien nicht mehr gelten. ... Wie schlecht die Zeiten auch immer sind, wir müssen die menschliche Tendenz bekämpfen, die Gegenwart für immer in die Zukunft zu extrapolieren. Systeme passen sich an, Abschwünge finden einen Boden, Trends verändern sich. Mit anderen Worten, was zerbrochen ist, kann repariert werden. Europa heute ist der Beweis dafür.)
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