Kommentar

Globalisierung, G 20 und der SPIEGEL

| 02. Juli 2017
istock.com/AlexLMX

Das Blatt, das sich in seiner Werbung in Anlehnung an ein Wort von Willy Brandt gerne selbst als „Scheißblatt“ tituliert, hat eine Geschichte aus Anlass des G 20 Gipfels gemacht, die diesem Namen alle Ehre macht.

Manchmal frage ich mich, ob sie sich nicht schämen. Man müsste sich nämlich eigentlich schämen, wenn man als Redaktion dreißig Jahre lang eine unsinnige Ideologie vertritt und dann plötzlich, weil es gerade politisch so gut in den Kram passt, so tut, als hätte man damit nichts zu tun. Auf einmal spielt man den kritischen Beobachter und lässt Leute zu Wort kommen, die scheinbar genau das Gegenteil von dem behaupten, was man selbst über die Jahrzehnte dem „blöden Publikum“ eingehämmert hat.

Aber es ist vermutlich so, dass man sich als Autor beim SPIEGEL so oft schämen müsste, dass man wirklich keine Zeit dazu hat in einem Medium, das jede Form des Anstandes vermissen lässt, wenn es darum geht, ernsthafte Auseinandersetzungen mit den großen Themen unserer Zeit zu verhindern. Die Titelgeschichte, die der SPIEGEL in dieser Woche zu G 20 und der Globalisierung seinen Lesern vorsetzt, ist eine in komische Sprache gegossene Unverschämtheit.

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