Makroskop-Kongress

Ideen am Leben und verfügbar zu halten

| 26. Oktober 2016

Kaum mehr als drei Monate nachdem Makroskop auf der Bildfläche erschienen ist, hat es seinen ersten  Kongress mit großartiger Teilnahme und großem Erfolg abgehalten. Kennenlernen, Austausch, Vernetzung, Ideen – mit diesen vier Worten kann man sehr gut charakterisieren, worum es dabei ging.

„Ideen am Leben und verfügbar zu halten, bis das politisch Unmögliche politisch unvermeidlich wird“ - Paul Steinhardt zitierte in seiner Begrüßungsrede ausgerechnet Milton Friedman, um die Mission von Makroskop auf den Punkt zu bringen. Fast alle waren sich einig, dass man dazu an vielen verschiedenen Stellen und Aspekten ansetzen muss. Intensiv diskutiert wurden Bildungsprogramme und deren Finanzierung, die Gründung sowie die Möglichkeiten, Makroskop weit über den aktuellen Erfolg hinaus in der Gesellschaft zu verankern.

Viele empfanden den Kongress vor allem als Möglichkeit, die Macher und Autoren von Makroskop näher kennenzulernen, sich mit ihnen in lockerer Form auszutauschen und natürlich auch mit eigenen Augen zu sehen, wozu ihre Förderung dient. Die intellektuelle Atmosphäre des Kongresses, die Offenheit der Aussprachen und die freundliche Art des Umgangs miteinander wurden auch im Nachhinein von vielen Teilnehmern gelobt.

Makroskop, das haben Paul Steinhardt und Heiner Flassbeck mehrfach betont, soll mehr sein als einer der vielen „Blogs“, die Kritik am Status Quo und der Mainstreamökonomie üben. Makroskop muss breiter sein und eine Plattform schaffen, auf der kohärente Ideen und konkrete Analysen dargeboten werden, die zeigen, wie eine funktionierende Wirtschaft in einem demokratisch organisierten gesellschaftlichen System konkret aussehen müsste. Die Arbeit von Makroskop muss sich, soll sie erfolgreich sein, mittelfristig auch in Form von Studien, Dossiers, Webinaren und anderen Bildungsmaterialien niederschlagen. Makroskop soll ein festes Bindeglied werden zwischen akademischer Primärliteratur und einem journalistischen, allgemeinverständlichen Einblick in die wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge, der Schüler, Studenten und allen anderen interessierten Lesern die Chance gibt, sich selbst ein fundiertes Urteil zu bilden.

Der Kongress im Frauenmuseum Wiesbaden, der auch die Kultur und das leibliche Wohl der Teilnehmer nicht aus den Augen ließ, setzte sich in drei Vorträgen und einem leidenschaftlichen Podiumsgespräch mit der Frage auseinander, „Wie es mit Europa weitergeht“. Wie kann man zum einen „die Phalanx der neoklassischen Ignoranz aufbrechen“, wie es Heiner Flassbeck ausdrückte, und zum anderen gangbare neue Wege finden, die angemessene Lehren aus dem offensichtlichen Scheitern der europäischen Institutionen ziehen.

Nicht nur die große Anzahl, sondern auch die Art und Weise, in der sich alle Gäste einbrachten, macht große Hoffnung und gibt uns die Zuversicht, dass Makroskop auch die nächsten Hürden nimmt. Unser größter Dank geht daher an unsere Gäste, Förderer und Autoren. Wir werden alles in unseren Kräften Stehende tun, um Makroskop als Identifikations- und Fixpunkt für die Leser, die Autoren und die Unterstützer weiter zu entwickeln.