Konjunktur

Ifo-Index ohne Bewegung und ohne Bedeutung

| 26. September 2013

Wie nicht anders zu erwarten, aber anders als von den berühmten Meinungsbildnern erwartet, ist der ifo-Index im September nicht gestiegen, sondern verharrt auf der Stelle. Damit bestätigt sich, was wir hier seit Anfang des Jahres sagen: Der Aufschwung, den der ifo-Index mit einer relativ großen Aufwärtsbewegung im vergangenen Winter und im Frühjahr vorhergesagt hat, ist nicht eingetreten. Die wesentlich geringere Aufwärtsbewegung des ifo-Index seit Mai dieses Jahres ist vollkommen unerheblich für den Verlauf der Konjunktur, weil sie einfach von ihrer Dimension her unterhalb der Schwelle liegt, bei der man etwas Gehaltvolles aus dem volatilen Index ablesen kann.

ifo_Sept_AE_JuliDas ifo-Institut müsste jetzt auch allmählich beginnen zu begreifen, dass das Niveau des Index, dem es eine große Aussagekraft zuschreibt, eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Nach der vom Niveau des Index abhängigen „Konjunkturuhr“, die das Institut jeden Monat neu ausweist, befindet sich die deutsche Wirtschaft immer noch in der „Boomphase“. Das ist absolut lächerlich. Eine Wirtschaft, in deren Industrie, also in deren konjunkturabhängigstem Teil, seit mehr als zwei Jahren die Umsätze und die Produktion stagnieren, befindet sich nicht in einer Boomphase, wie immer man das auch messen mag. Es ist eine Irreführung der Öffentlichkeit, wenn man solche Messkonzepte in die Welt setzt und auf ihrer Darstellung beharrt, selbst wenn sie von der Wirklichkeit lange widerlegt sind.

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