Konjunktur

IWF zwischen Prognose und Wirklichkeit

| 11. Juli 2013

In seinem update zum World Economic Outlook, dem halbjährlichen Bericht zur wirtschaftlichen Lage in der Welt, der vorgestern vorgelegt wurde, hat der IWF das von uns seit Monaten beschriebene und vorhergesagte Kammmuster bestätigt: Jede neue Prognose korrigiert die vorherige nach unten, der Wert fürs nächste Jahr zeigt aber weiter nach oben. Das ist – wie wir vor kurzem am Beispiel der EU Kommission gezeigt haben – mehr als bedenklich, weil den Politikern vorgegaukelt wird, man müsse nur zuwarten, dann ginge es schon von alleine aufwärts.

Im übrigen aber ist der Fonds realistischer als zuvor in seiner Einschätzung der Rolle der „emerging markets“ als Lokomotive der Weltwirtschaft: Sie sind es nicht und werden es auch nicht so bald werden. Es führt folglich kein Weg daran vorbei, dass die reichen Länder ihre Dogmen überwinden und selbst einen Weg aus der Krise finden. Danach sieht es aber nicht aus, wenn, wie verschiedene Medien berichten, in der EZB offen darüber gestritten wird, ob für die am Boden liegende europäische Wirtschaft noch mehr getan werden muss oder nicht, weil der Norden weitere Hilfen ablehnt. Die Korrektur der Prognose des IWF für die Eurozone ist eigentlich ein Alarmsignal ersten Ranges, nach minus 0,6 (BIP gegen Vorjahr) in 2012 nun auch minus 0,6 für dieses Jahr; 0,3 für Deutschland, -0,2 für Frankreich und -1,8 für Italien.

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