Länder

Japanische Deflation: Verwirrung in der Deutschen Bundesbank auf höchstem Niveau

| 10. April 2013

Wer aus ideologischen oder sonstigen Gründen meint, die makroökonomische Logik und die wenigen gesicherten empirischen Zusammenhänge einer Marktwirtschaft ausblenden zu können, bastelt sich ein Weltbild, das nichts zur Lösung von Problemen beitragen kann und, schlimmer noch, die Probleme verschärft, weil seine Anhänger dauernd falsche Schlüsse ziehen.

Wir haben vor einiger Zeit schon darauf hingewiesen, dass die Ursachen für die Deflation in Japan – wie in allen Ländern der Welt – in der Lohnentwicklung zu suchen sind, genauer: in der Entwicklung der Lohnstückkosten. Doch auch ein Zusammenhang, der empirisch vollkommen eindeutig ist, kommt deswegen noch lange nicht in der Denkwelt der herrschenden Ökonomie vor. Ein beeindruckendes Beispiel dafür hat gerade der Präsident der Deutschen Bundesbank gegeben, der sich ja auch in anderer Hinsicht dadurch auszeichnet, dass er dem ökonomischen Mainstream treu ergeben ist.

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte Jens Weidmann auf die Frage nach der Deflation in Japan: "... zunächst mal ist es auch in Japan so, dass die Ursachen der deflationären Entwicklung dort und der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung ja nicht in einer mangelnden Versorgung mit Liquidität liegen, sondern eben struktureller Natur sind, demografischer Natur beispielsweise, aber auch in der hohen Staatsverschuldung liegen. Und da muss meines Erachtens eine sinnvolle Politik ansetzen".

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