EU

Jugendarbeitslosigkeit in Europa – das ist der Gipfel

| 05. Juli 2013

Die Arbeitslosigkeit grassiert unter jungen Menschen in Südeuropa wie eine schwere Grippeepidemie. Bundeskanzlerin Merkel beruft einen Gipfel nach Berlin ein, an dem neben europäischen Staats- und Regierungschefs auch Arbeits- und Sozialminister und Chefs von Arbeitsagenturen teilnehmen, also Leute, die von der Sache etwas im Detail verstehen. Heraus kommt die Bestätigung dessen, was ein paar Tage zuvor in Brüssel bereits beschlossen wurde (6 Milliarden Euro Hilfe der EU), und noch deutlich mehr Mittel aus bislang unausgeschöpften Töpfen der EU, um an der Jugendarbeitslosigkeit herumzudoktern. Die einen betonen, die Jugendarbeitslosigkeit könne nicht allein mit Geld bekämpft werden, es müsse auch um Strukturveränderungen etwa im (Aus-)Bildungswesen der Krisenstaaten gehen, die nun einmal nicht über Nacht positive Wirkungen mit sich brächten, sondern erst auf längere Sicht. Andere kritisieren, die vereinbarten Hilfen seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein, es müssten wesentlich mehr Milliarden Euro her.

Nur wenige fragen danach, warum der Stein so heiß ist. Nichts gegen die Abkühlung des Steins mit Tropfen oder besser noch Gießkannenfüllungen von oben. Aber das bringt erheblich mehr, wenn der Stein nicht weiter erhitzt wird etwa durch ein selbst gemachtes Feuer darunter. Wenn genau die Leute, die laufend Brennmaterial zu diesem Feuer beisteuern, gleichzeitig über die beste Abkühlungsmethode des Steins beraten, gewinnt man den Eindruck, einem absurden Theater beizuwohnen.

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