Weltwirtschaft

Jüngste Erkenntnisse des IWF zur Energie- und Umweltpolitik und päpstliche Weisheit – Einklang zwischen Vernunft und Ethik

| 25. Juni 2015

Ist der Zug in Sachen Klimawandel heute vielleicht bereits abgefahren, ein Temperaturanstieg um deutlich über zwei Grad Celsius noch im Verlauf dieses Jahrhunderts mit gravierenden Auswirkungen auf alles Leben auf diesem Planeten kaum noch zu verhindern? Oder besteht doch noch Hoffnung dafür, dass die Krone der Schöpfung, die kluge Menschheit, ihr globales Gemeinwohl durch eine intelligentere Energie- und Umweltpolitik rechtzeitig entsprechend wird regeln und dadurch eine wirksame Begrenzung des Klimawandels erreichen können? Ich gestehe, dass meine persönlichen Einschätzungen hierzu in den letzten Jahren zunehmend in die pessimistische Richtung neigten. In jüngerer Zeit aber meine ich mehr und mehr Hoffnungsstrahlen in dieser Sache ausmachen zu können. Der Klimagipfel der Vereinten Nationen in Paris im Dezember diesen Jahres scheint die Bedeutung dieser gemeinschaftlichen Herausforderung immer mehr Menschen ins Bewusstsein zu bringen. Die Pleite von Kopenhagen von vor sechs Jahren wirft weiterhin tiefe Schatten. Aber es gibt auch Licht. Vielleicht wird man in Paris endlich den notwendigen Bruch in der Entwicklung, eine Revolution der Klimapolitik, schaffen.

Führungspersönlichkeiten auf allen Ebenen können in Sachen Umweltschutz und -bewusstsein ihren kleinen oder großen Beitrag leisten. Das fängt beim Fußballjugendtrainer an, der seine Schützlinge zur Verwendung von Mehrwegflaschen oder zumindest zum Recycling etwaiger Kunststoffflaschen anhält. Oder etwa der Professor, der auch im Seminar zur Makroökonomie das Thema Umwelt und Klimawandel behandelt. Besonderes Gewicht hat es natürlich, wenn jemand wie das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Papst Franziskus, hierzu in einem päpstlichen Rundschreiben an alle Bischöfe klar Stellung bezieht, zur drastischen Reduktion von CO2-Emissionen aufruft und gegen Wirtschaftsinteressen wettert, die solches zu verhindern suchen. Der Papst appelliert darin in erster Linie an Moral und Nächstenliebe, denn der Klimawandel bedroht viele der Ärmsten dieser Welt am meisten. Doch indem der Papst menschliches Handeln als Hauptursache des Klimawandels anerkennt, bekennt er damit zumindest implizit auch seinen Glauben an wissenschaftliche Erkenntnis in dieser Sache.

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