Konjunktur

Kann der gesamten Eurozone mit Hilfe von Konjunkturprogrammen eine neoliberale Agenda aufgezwungen werden?

| 05. Juni 2013

Jürgen Bennies, einer unserer Leser, stellt diese Frage und argumentiert, dass zur Bekämpfung der akuten Rezession in Europa ähnlich wie zur Zeit der Finanzkrise 2008 auf einmal massiv Konjunkturprogramme gefahren werden könnten, um die Rezession abzumildern. Das sei nicht ganz abwegig, schreibt er, denn vor fünf Jahren habe die damalige deutsche Regierung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück, unterstützt von deutschen Mainstream-Ökonomen, dies monatelang strikt abgelehnt und plötzlich dann doch eine 180°-Wendung vollzogen.

Ginge man, so der Leser weiter, zusätzlich davon aus, dass sich die Politik mit der Annäherung der Lohnstückkosten zwischen den EWU-Staaten zufrieden gäbe und die südeuropäischen Länder ihre Löhne nicht noch weiter senken müssten, um ihre Schulden zurückzubezahlen, könnte sich wieder ein Wachstum von 1-2% in der Eurozone einstellen. Die Arbeitslosigkeit wäre dann zwar noch hoch, würde aber durch Minijobs, Teilzeit und statistische Manipulation auf ein für die Bevölkerung bzw. die Medien erträgliches Maß nach unten korrigiert. "Damit hätte sich der Neoliberalismus erneut durchgesetzt. Bis zur nächsten Krise.", skizziert Jürgen Bennies einen möglichen Ausgang der Eurokrise.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!