Kaufen Sie Antirassismus!
Nachdem L’Oréal erklärt hat, künftig Aufheller nicht mehr Aufheller zu nennen, scheint sich die Welt wieder ein bisschen mehr vom Rassismus befreit zu haben. Oder stimmt das Gegenteil?
Die Welt wird eine andere sein, wenn man künftig in IT-Unternehmen intern nicht mehr von einer »Blacklist« oder dem »Master« spricht. Darauf haben sich einige Unternehmen aus jener Branche geeinigt. Sie möchten antirassistische Strukturen schaffen und meinen das wörtlich. Also buchstäblich im wörtlichen Sinne. Das macht was mit der Weltsicht – aber vermutlich nur mit der Sicht. An der Welt selbst ändert sich nichts.
Doch weil es darum auch nicht wirklich geht, zog L’Oréal nach. Aufheller wird es beim französischen Kosmetikhersteller nicht mehr geben. Denn sich dunkle Haut aufhellen zu wollen: Das flankiert ja den vermeintlichen Makel nicht weißer Haut. Es ist im Grunde das traurige Geschwisterkind des ››Blackfacings‹‹, dem man hier dem Kampf ansagt. Neudeutsch auch ››Blackfishing‹‹ genannt. Hinzuzufügen ist jetzt nur noch, dass L’Oréal auch weiterhin Hautcremes und Puder zu diesem Zwecke anbieten wird. Nur werden sie halt nicht mehr »Aufheller« heißen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP