Causa Strache

Korrupte Populisten und lupenreine Demokraten

| 28. Mai 2019
istock.com/abadonian

Der Skandal um das Strache-Video soll bewiesen haben, wie „Rechtspopulisten ticken“. Doch die Geschichte der Korruption zeigt, ganz so simpel ist es leider nicht.

In einer Sache dürften sich alle einig sein: Das Strache-Video ist ein handfester Skandal, der in die Geschichte eingehen wird. Egal mit welchen fragwürdigen Methoden das Video auch entstanden ist, wird es gerade aufgrund dieser Entstehungsweise doch ein Lehrstück bleiben. Umso unwürdiger Straches Versuche, sich reinzuwaschen und als Opfer einer Verschwörung zu inszenieren. Nicht nur das Gesagte, sondern auch die Art des Auftritts des FPÖ-Vorsitzenden sprechen Bände. Strache wird politisch kompromittiert bleiben, auch wenn es der Affäre zum Trotz wohl für einen Platz im EU-Parlament reichen könnte.

Das Video ist deswegen ein Lehrstück, weil es exemplarisch zeigt, wie dubiose Deals in den Hinterzimmern der Macht eingefädelt und abgewickelt werden. Welche Methoden und Strategien dabei greifen, wie Macht zum Machtmissbrauch und zur Korruption verführt. Und es zeigt die menschliche Schwäche, Eitelkeit und Geltungssucht, die sich mit politischem Handeln vermengt und den Missbrauch befördert. Money, sex and power waren stets die Hauptantriebsfedern für die beteiligten Akteure, so die berühmte, von dem britischen Soziologen John B. Thompson auf den Punkt gebrachte Trias der Korruptionstheorie.

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