Krise in Palästina – Die wirtschaftliche Entwicklung
Palästina leidet an mindestens zwei Dingen: Einer enormen Instabilität der Lohn- und Preisentwicklung sowie einem hohen Außenhandelsdefizit, das größtenteils Israel geschuldet ist. Das macht in dem zerstückelten Land die Entwicklung einer eigenen Industrie quasi unmöglich.
Das Palestine Economic Policy Institute (MAS) bat uns um eine Studie zu den Voraussetzungen einer Kapitalmarktfinanzierung des palästinensischen Staates. Entstanden ist eine ernüchternde Analyse der ökonomischen Entwicklung der vergangenen 25 Jahre, die man hier herunterladen kann. Auf MAKROSKOP stellen wir in einem Dreiteiler die wichtigsten Ergebnisse vor, und bieten den Lesern einen Überblick über die Entwicklung in einem Land, das von zahlreichen Problemen arg gebeutelt ist. Im ersten Teil präsentieren wir den ökonomischen Status Quo. Im zweiten Teil gehen wir zu den institutionellen Rahmenbedingungen über, die im sogenannten Pariser Protokoll festgelegt sind, bevor wir im dritten Teil mit unserem Fazit enden.
Einige Grundlagen zum besseren Verständnis
Der Kapitalmarkt ist der Markt, an dem langfristige Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als 2 Jahren gehandelt werden. Es geht also primär um die Frage nach einer Staatsfinanzierung über die Herausgabe von Anleihen mit längerer Laufzeit. Dabei muss man sich über einige ganz besondere Umstände klar werden, die sowohl unsere Fragestellung als auch die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen betreffen. Zuallererst muss man wissen, dass Palästina keine eigene Währung besitzt. Stattdessen werden drei Währungen verwendet: Die wichtigste Währung für den alltäglichen Zahlungsverkehr ist der neue israelische Schekel (NIS). Der US-Dollar (USD) und der jordanische Dinar (JD) werden dagegen primär zur Wertaufbewahrung oder für größere Zahlungen und/oder längerfristige Verträge verwendet. Die Frage nach der Finanzierung des Staates über Anleihen ist also eine essentielle Frage, weil keine Möglichkeit besteht, sich über die eigene Zentralbank Geld zu verschaffen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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