EU

Kroatien: Zwischen neoliberalen Reformen und dem Rückzug des Staates

| 16. Juni 2016

Vor den Parlamentswahlen Ende 2015 gab es niemanden, der auch nur moderate Erwartungen an eine künftige Regierung hatte. Jetzt ist mehr als Ernüchterung eingekehrt. Die politische Situation bleibt extrem fragil.

Kroatien geht es schlecht. Das Land wies zwischen 2009 und 2014 jedes Jahr negative Wachtumsraten auf. Seit 2014 – also seit dem ersten Jahr seines EU-Beitritts – steckt es bereits in einem Verfahren wegen eines übermäßigem Haushaltsdefizit und aufgrund von gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag vor zwei Jahren nur um 5,1% höher als im Jahr 1990 (United Nations Statistics Division, eigene Kalkulation), wobei sich die Sozialindikatoren drastisch verschlechtert haben (s. Eurostat): Die Arbeitslosenquote lag im vorigen Jahr bei 16,3% und die Armutsgefährdungsquote 2014 bei 29,3%.

Das ist kein Wunder. Seit dem Zerfall Jugoslawiens ist der Industriesektor drastisch geschrumpft. Der Dienstleistungssektor konnte diesen Rückgang auf dem Arbeitsmarkt nicht auffangen. Somit handelt es sich um eine langfristige Stagnation, die viele Gründe hat und die u. a. hier besprochen werden.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!