EU

Latente Krise in der südosteuropäischen Ecke der EU

| 01. September 2016

Slowenien und Kroatien weisen ähnliche krisenhafte Muster auf trotz der Tatsache, dass sie verschiedene Ausgangsbedingungen vor dem Beginn der Transformation 1991 hatten, und dass ihre wirtschaftlichen Modelle verschieden geblieben sind. Die Krise ist auf die gleichen Faktoren zurückzuführen – einen Finanzialisierungsprozess, schlechtes makroökonomisches Management und problematische Corporate Governance.

Man hört von den – absichtlich mit einem abwertenden Begriff belegten – PI(I)GS, man spricht von Grexit und Brexit, aber es wird kaum von den Fällen anderer Länder geschrieben, die krisenhafte Tendenzen aufweisen. Zum Teil liegt das daran, dass man die Krise in der EU so wenig versteht. Man kennt die Verhältnisse in Südosteuropa viel weniger als diejenigen in Westeuropa. Um die ökonomische Krise in der EU besser verstehen und bewältigen zu können, muss man aber die spezifischen Merkmale der Krise in den einzelnen Mitgliedsstaaten kennen.

Trotz der Tatsache, dass Kroatien und Slowenien in ihrer Wirtschaftspolitik und ihren wirtschaftlichen Strukturen grundsätzlich voneinander verschieden sind, weisen beide Länder zum Teil die gleichen Merkmale auf wie die Länder, die für große Aufregung sorgten, die sogenannten Krisenländer. Auch in Kroatien und Slowenien gibt es sehr viele notleidende private Kredite sowie hohe öffentliche Haushaltsdefizite und eine hohe öffentliche Verschuldung.

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