Kommentar

Lechts und Rinks

| 16. Juni 2016

Deutschland braucht einen politischen Richtungswechsel? Ganz ohne Zweifel. Die „linken Parteien“ dazu aufzufordern, dieser Meinung Ausdruck zu verleihen, indem sie sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten einigen, aber läuft ins Leere. Denn eine Linke, die Adressat dieser Forderung sein könnte, gibt es in Deutschland gegenwärtig nicht.

„manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum“

Der Aufruf

An dieses Gedicht von Erich Jandl aus dem Jahre 1966 erinnerte ich mich, als ich die Kolumne von Jakob Augstein „Das Pathos dankt ab“ im „Freitag“ las. Augstein spricht sich darin dafür aus, dass die „linken Parteien“ ein Signal setzen gegen „gesellschaftliche Spaltung, Ungleichheit, Armut und prekäre Beschäftigungsverhältnisse“. Sie sollten sich dafür nach Augsteins Meinung auf einen gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten einigen. „Links“ scheint dabei schon zu sein, wer aufgrund der „jahrhundertelangen männlichen Dominanz“ sich nur eine Frau für dieses Amt vorstellen kann.

[...]

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