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Löhne erhöhen – aber bitte nur in Japan

| 04. Februar 2014

Es ist toll, wie sich die Zeiten ändern. Spiegel-Online, das Leib- und Magenportal des ökonomischen Mainstream, entdeckt (allerdings in einem abgedruckten Bericht der dpa) den Zusammenhang zwischen Löhnen und Preisen. Gratulation, wenn das kein Fortschritt ist. Allerdings, muss man einschränkend hinzufügen, gilt das bisher nur für Japan. Dort haben inzwischen tatsächlich die meisten Politiker verstanden, was wir hier nicht müde werden zu erzählen: Ohne steigende Löhne gibt es kein Entkommen aus der Deflation. Für Japan haben wir das mehrere Male im vergangenen Jahr konstatiert.

Angesichts einer Inflationsrate im Euroraum von derzeit 0,7 Prozent, wie ebenfalls Spiegel-Online vermeldet, ist es höchste Zeit, diese Lektion auch in Europa zu lernen. Vorangehen muss hier, wie Paul Krugman auch gerade wieder festgestellt hat, Deutschland. Die Löhne in Deutschland zu erhöhen, ist tausendmal sinnvoller als sie im Rest Europas zu senken. Wer statt dessen, wie die deutsche Bundesregierung unter geistiger Führung der Bundeskanzlerin, den anderen Ländern im Euroraum Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch eine Senkung der Lohnstückkosten predigt, ist in weit stärkerem Maße für die jetzt entstehende Deflation verantwortlich als die Europäische Zentralbank.

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