Arbeit

Löhne, Inflation und Arbeitslosigkeit – auch 2017 haben die deutschen Gewerkschaften ihre Rolle nicht gespielt

| 11. Januar 2018
istock.com/JLRPhotographer

Wieder sind die deutschen Löhne nicht angemessen gestiegen. Weder die Gewerkschaften noch der Mainstream der Ökonomen wollen das Offensichtliche zur Kenntnis nehmen: Die Löhne entscheiden über die Preise, nicht über die Arbeitslosigkeit.

„Deutsche Konzerne verdienen so viel Geld wie nie zuvor“ meldete (hier) kurz vor Jahresende die oberste Medienvertreterin der deutschen Konzerne, die FAZ. Das ist doch schön, da freuen wir uns alle. Und noch viel mehr freuen wir uns mit den deutschen Gewerkschaften, deren Lohnerhöhungsbemühungen im Jahre 2017, auch das wurde kurz vor Jahresende bekannt (hier), immerhin mit einem Zuwachs von 2,3 Prozent zu Buche schlugen. Das bedeutet für die Arbeitnehmer zwar auch mehr Geld als je zuvor, gemessen an den wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen ist es aber viel zu wenig.

Nein, man muss es anders sagen: 2,3 Prozent Erhöhung der Tarifverdienste sind ein Witz, aber leider ein ganz schlechter. Nach 2,0 Prozent im Jahr 2016 (immer inklusive Sonderzahlungen) und 2,1 im Jahr davor (aber 3,2 im Jahr 2014 und 2,4 in 2013), sind 2,3 Prozent in einem Jahr, wo konjunkturell auch am Arbeitsmarkt eine deutliche Belebung zu verzeichnen war, mehr als blamabel. Da die Preise um 1,8 Prozent gestiegen sind (hier) und die Produktivität um 0,8 oder 0,9, ist selbst nach dieser einfachen (aber unangemessenen) Rechnung der von den Gewerkschaften ausgehandelte Reallohnzuwachs hinter dem Produktivitätszuwachs zurückgeblieben.

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