Arbeit

Lufthansa-Abschluss mit Differenzierung: Wenn im Durchschnitt alle wenig bekommen, bekommen einige gar nichts

| 03. Mai 2013
istockphoto.com/travelview

Der Tarifabschluss bei der Lufthansa setzt Zeichen – leider in negativer Hinsicht. Nicht nur, dass mit der Laufzeit über 26 Monate ein Zuwachs der Löhne und Gehälter zustande kommt, der aufs Jahr gerechnet (und nur so kann man vernünftigerweise rechnen) im Durchschnitt vielleicht gerade mal das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 1,9 Prozent ausgleichen dürfte, man hat auch stark differenziert zwischen verschiedenen Bereichen der Lufthansa, offenbar je nachdem, wie gut die Geschäfte im jeweiligen Bereich laufen.

Zusammen mit den Signalen aus anderen Bereichen (IG Metall Chef Huber spricht von Abschlüssen mit einer Drei vor dem Komma) bedeutet das, dass Deutschland konsequent an seiner Niedriglohnstrategie der letzten 15 Jahre festhält. Wann, wenn nicht jetzt, sollen denn Abschlüsse durchgesetzt werden, die verhindern, dass die Lohnquote, also der Anteil der Arbeitnehmereinkommen am Produktionsergebnis, noch weiter von ihrem extrem niedrigen Ausgangsniveau absackt? Im nächsten Jahr werden die konjunkturellen Zeichen auch und gerade wegen der niedrigen Lohnabschlüsse und ihrer binnen- wie außenwirtschaftlichen Folgen (vor allem für die EWU-Partner) auf Sturm stehen. Dann wird es erst recht keine Korrektur mehr geben zugunsten der deutschen Arbeitnehmereinkommen.

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