EU

Macron, der Postdemokrat

| 27. April 2017

Emmanuel Macron entspricht genau jenem politischen Prototyp, den Colin Crouch als Symptom der Postdemokratie einst skizziert hatte.

Der Sieger der französischen Vorwahlen ist die perfekte Marke. Ein Label, mit dem man alle Attribute in Verbindung bringen kann, die man in der heutigen Gesellschaft zum Erfolg braucht – vor allem aber, um eben Präsident zu werden.

Emmanuel Macron, er ist der für die liberalen Funktionseliten maßgeschneiderte Gegenentwurf zu Donald Trump und dem „Rechtspopulismus“, die smarte Variante des Winnertyps. Nicht zufällig feiern ihn die Medien ekstatisch als „jung“, „modern“, „dynamisch“, „liberal“, „reformbereit“, „optimistisch“, „weltoffen“, „europäisch.“ Die Antipole definieren sich dabei nicht nur politisch: Trump, ein protzig seinen Reichtum zur Schau stellender, polternder, fast primitiv wirkender Machtmensch. Macron hingegen ein distinguierter Sunnyboy, der seine diskrete Zugehörigkeit zum französischen Establishment durch seinen jugendlichen Elan und seine Unverbrauchtheit wettzumachen weiß.

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