Marktversagen im Gesundheitssystem
Die dramatischen Zustände in südländischen Krankenhäusern zeigen: Ein Gesundheitssystem, das sich dem Spardiktat der Marktliberalen unterwerfen musste, ist der Corona-Pandemie nicht gewachsen. Deutschland hat dies mit zu verantworten.
Normalerweise wäre nicht nur hierzulande jetzt die Zeit, in der sich die Frühlingsatmosphäre für gewöhnlich der Menschen bemächtigt und sie in größeren Scharen außer Hauses drängt. In Parks und Cafés, zu den Schlendermeilen in den Innenstädten oder auf Reisen in entferntere Regionen. Normalerweise, so sagt man sich jedenfalls, springt der Frühling derart auf den Menschen über, lässt ihn im Vergleich zur Winterzeit wieder munter erscheinen. Ja bringt bisweilen gar Estrogene und Androgene wieder etwas in Schwung. Wie gesagt, normalerweise.
Denn nicht nur in Deutschland, auch im Rest der Welt hat sich die Lage zu Frühlingsbeginn plötzlich rasend schnell gedreht. Endgültig ist das Virus Covid-19 heute in den Hochzentren der modernen, westlichen Welt angekommen und hat dort einige der vertrauten Routinen gehörig durcheinandergewirbelt. Erst sah man nur vereinzelt Menschen mit Mundschutzmasken auf den Straßen, dann leerten sich auf einmal die Supermarktregale, wo sonst immer, prall gefüllt, Nudeln und Toilettenpapier zu finden war. Und schließlich ging es Schlag auf Schlag: Das öffentliche und wirtschaftliche Leben wurde runtergefahren. Einige der sonst so unantastbaren Freiheitsrechte mussten da erstmal Pause machen.
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