Mea culpa - Die Linken waren zu unbekümmert
Es sieht so aus, als sei Multikulti als linkes Projekt gescheitert. Dabei ist die wesentliche Frage, woran es gescheitert ist: An der Realität oder an den daran geknüpften Ansprüchen? Eine Antwort muss wohl sein: Auch der linke Mainstream trägt Schuld am Scheitern.
Nichts spaltet die Linke dieser Tage so sehr, wie die Themenfelder, die sich um Multikulturalität und Asylpolitik ranken. Für die einen sollten es mindestens offene Grenzen sein – die anderen fragen sich hingegen, ob man nicht auch links gewisse Realitäten einsehen sollte. Letzteres ist ein heikles Thema, denn es tastet den linken Anspruch und das linke Lebensgefühl an. Bedenkenträgerschaft in diesem Bereich nimmt man dort schnell als kleinlich, ja schlimmer noch, als rassistisch zur Kenntnis. Wer sich dennoch aus dem eigenen Lager fragt, ob die Haltung der letzten Jahre vielleicht doch nicht ganz richtig war, zu optimistisch oder zu unbekümmert, muss sich vorwerfen lassen, zum allgemeinen Rechtsruck beizutragen.
Dass nun ausgerechnet jetzt, da mit der AfD eine Partei in den Bundestag einfiel, die eine gewisse Freude an der rassistisch motivierten Provokation zeigt, etwaige linke Kreise nicht weiterhin stur und starr zur Leitlinie der Willkommenskultur, zur Multikulturalität und zur Aufweichung des Asylrechts stehen, nimmt man innerhalb der Linken als Affront hin. Man wolle mit dieser Tour – um Namen zu nennen, mit dem Kurs von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine – nur am rechten Rand fischen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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