EU

Mehr Einigkeit unter den Ökonomen für mehr Gehör in der Öffentlichkeit?

| 06. Juni 2013

Wolfgang Schlage, einer unserer Leser, hat auf das Interview von Heiner Flassbeck mit dem Handelsblatt vom 29.5.2013, in dem es auch um die AfD ging, folgenden Kommentar verfasst: "Herr Flassbeck hat in seiner Ursachenanalyse in fast allem völlig recht, auch darin, dass Herr Lucke von der AfD die Anpassungsschwierigkeiten für Deutschland (die es sicher gibt, auch wenn deren Ausmaß ganz ungewiss ist) und Deutschlands Mitverantwortung für die Krise eher herunterspielt. ... [D]ie von der AfD vorgeschlagene Aufbrechung der Euro-Zone [löst] die von Flassbeck richtig gesehenen Probleme... Das müsste Heiner Flassbeck eigentlich auch gefallen."

Er schreibt uns in Reaktion auf unsere mehrfach geäußerte Kritik an der AfD folgendes: "Meine Ansicht ist, dass man die Details der Überwindung dieser Krise (mit oder ohne Euro) erst dann sinnvoll diskutieren kann, wenn man sich auf die Diagnose 'Zahlungsbilanzkrise / Leistungsbilanzkrise' geeinigt hat sowie darauf, dass das Ignorieren dieses Problems zu Gunsten des Streitens um Staatsschulden fatal für Europa sein wird. ... Solange sich aber die Ökonomen verschiedener Richtungen, selbst wenn sie diese Grunddiagnose teilen, gegenseitig ihre Kompetenz absprechen, wird eine solche Diskussion nicht stattfinden, weil dann die Öffentlichkeit keinem dieser Ökonomen zuhört. ... Deshalb wäre mein Vorschlag, dass die Ökonomen, die sich über das Zahlungsbilanzproblem im Prinzip einig sind, sich erst einmal gegenseitig lang und breit loben, sich gegenseitig Kompetenz zusprechen und die Gemeinsamkeiten betonen. Nur dann wird das Publikum anfangen, den Ökonomen als Gruppe überhaupt zuzuhören. Wenn das erreicht ist, wird sich eine Detaildiskussion um die Lösungsmöglichkeiten ... beinahe automatisch entwickeln, einfach weil dann das Publikum endlich bereit sein wird, Einzelheiten zu hören."

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