Theorie

Metaller in Österreich fordern 3,4 Prozent Lohnerhöhung

| 10. Oktober 2013

Zu Anfang dieser Woche melden die Medien in Österreich, dass die Gewerkschaften für die Metallbereiche für die kommende Lohnrunde eine Forderung von 3,4 Prozent stellen werden. Sie haben richtig gelesen, es geht um eine Forderung, nicht um einen Abschluss. Und es geht um eines der Länder, in denen, wie wir vor Kurzem gezeigt haben, über Jahre die Löhne wenig, ja – gemessen an den Maßstäben für ein Funktionieren der Europäischen Währungsunion – eindeutig zu wenig gestiegen sind.

Was aber kann man realistisch als Abschluss erwarten, wenn man 3,4 Prozent fordert? Optimisten hoffen, dass es ein wenig mehr ist als die Hälfte. Alles über zwei Prozent, das ist bei dieser Forderung klar, wird dann als erfolgreicher Abschluss gefeiert und man wird sagen, mehr war einfach nicht drin. Offenbar hoffen einige, dass die Inflation sinkt und dass damit die realen Lohnzuwächse quasi automatisch steigen, wie der Standard meint. Da muss man natürlich fragen, wieso es in Europa eine Währungsunion mit einem klaren Inflationsziel von 1,9 Prozent gibt, wenn in einem der Mitgliedsländer, offenbar ohne über den europäischen Zusammenhang überhaupt nachzudenken, auf fallende Inflationsraten gesetzt wird.

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