Arbeit

Mindestlohn oder warum wir uns nicht wirklich von den alten Argumenten freimachen können

| 22. Februar 2013
istock.com/anyaberkut

Der Mindestlohn ist ein in Deutschland immer noch hoch umstrittenes Thema. Aber auch international gibt es angesichts der globalen Konsumflaute mehr und mehr Diskussion darüber, ob bei den gegebenen Lohnverhältnissen überhaupt ein Aufschwung erwartet werden kann. So Paul Krugman vor kurzem; manchmal hat er ja auch Recht.

Beeindruckend ist an der Debatte aber, dass immer nur empirisch argumentiert wird. Man sagt, es sei einfach erwiesen, dass Mindestlöhne der Beschäftigung nicht schaden. Offensichtlich tut man sich trotz aller Evidenz doch schwer, die neoklassische Arbeitsmarkttheorie fundamental in Frage zu stellen. Deswegen scheint auch ein Argument, wie das des neuen DIW-Präsidenten unwiderlegbar zu sein. Er sagte: „Der Lohn eines Arbeitnehmers sollte seine Produktivität sehr eng widerspiegeln. Dies ist unabhängig von der normativen Frage, was man als eine faire Verteilung des Mehrwerts ansieht. Sondern dies ist wichtig auch von einer Effizienzperspektive, denn gute Löhne stärken das Humankapital, die wirtschaftliche Nachfrage und damit auch Wachstum und den Wohlstand, der verteilt werden kann. Daher wäre ich vorsichtig mit einem einheitlichen Mindestlohn. Wenn man ihn zu niedrig ansetzt, bringt er kaum etwas. Setzt man ihn zu hoch an, kostet er Jobs, vor allem der Arbeitnehmer, die man eigentlich schützen wollte.“

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